Grosser Rat in Appenzell zu Wonnenstein

Anlässlich der Sitzung des Grossen Rats des Kantons Appenzell Innerrhoden vom 24. Juni 2024 äusserte sich der abtretende Präsident des Grossen Rates, Albert Manser, zum Kloster Wonnenstein und den dort engagierten Bodaner Altherren.

Zum Geschäftsbericht 2023, Erziehungsdepartement, Punkt 3 Kastenvogtei

Albert Manser (cit.):
“Im Rahmen einer privaten Einladung hatte ich kürzlich Gelegenheit, die frisch renovierte Kirche das Klosters Maria Rosengarten Wonnenstein zu besichtigen. Der Innerrhoder Architekt Urs Koster hat uns aufgezeigt, was für äusserst aufwendige Sanierungsarbeiten notwendig waren, um die heute wieder wunderschöne Klosterkirche in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Wenn man das Werk heute sieht, kann man sich nur noch schwer vorstellen, wie es vorher aussah. Massive Eingriffe in den letzten Jahrhunderten, notabene auch aufgrund der mangelnden Platzverhältnisse der damals stetig wachsenden Klostergemeinschaft haben die Kirche stark verändert und auch in Mitleidenschaft gezogen. Dank einer sehr sorgsamen Sanierung mit dem Ziel, möglichst wieder den Ursprungszustand herzustellen, ist aus dieser Kirche in richtiges Bijou entstanden. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, allen Beteiligten zu dieser sehr gelungenen Renovation zu gratulieren.

Noch mehr möchte ich der St. Galler Altherrenverbindung Bodania danken für ihren selbstlosen Einsatz und ihre Initiative zum Erhalt der Klostergebäulichkeiten. Vor allem natürlich für das Aufbringen von insgesamt einer Million Schweizerfranken und somit satten 25% der gesamten Renovationskosten von rund 4 Mio. Durch private Spenden aber auch Dank ihres grossen Netzwerkes konnte somit ein grosser Teil durch private Gelder finanziert werden. Somit sind die Beiträge von Kanton AI und Bezirk Schlatt Haslen wesentlich entlasten worden. Für die Renovation der Orgel konnte ebenfalls aus den Reihen oder aus dem Umfeld der Altherrenverbindung Bodania St. Gallen ein grosszügiger Spender gefunden werden.

Der Freundschaft die Tat, so lautet der Leitspruch der Bodaner. Freundschaftlich und voller Tatendrang haben sie sich dem Kloster Wonnenstein schon vor Jahren angenommen und daraus ihr grosses Projekt gemacht. Wir alle hier in diesem Saal wissen, dass dieses riesige Engagement leider nicht von allen Leuten gleich positiv gesehen wird. Alt Säckelmeister Sepp Moser als Kopf der IG mit dem Namen „Das Kloster Wonnenstein gehört den Frauen“ unterstellt wirtschaftliche Interessen, eine Täuschung der damaligen Ordensschwestern durch den Bischof, den Landammann bis hinauf zum Papst. Ich werde hier nicht weiter darauf eingehen, jeder kann sich sein eigenes Bild machen oder hat es vermutlich schon längst gemacht.

Ich möchte einfach hier die Gelegenheit benutzen, um einmal auch von Seiten des Grossen Rates dieses Engagement der Bodania zu würdigen und zu verdanken und ich bin mir sicher, dass wenn nicht alle von uns, dann zumindest die überwiegende Mehrheit dies gleich sieht wie ich. Wer sich die Stauten des Vereins Kloster Maria Rosengarten Wonnenstein ansieht muss feststellen, dass hier auf keinen Fall wirtschaftliche Interessen verfolgt werden. Ganz im Gegenteil: Es geht in 1. Linie um den Erhalt der Klosteranlage mit dem Ziel, wieder ein Klostergemeinschaft ansiedeln zu können. Und wie ich gehört habe, ist man diesem Ziel mittlerweile schon einen wichtigen Schritt näher gekommen.
Die ganze Klosteranlage ist ein einmaliger kultureller Schatz, den es zu erhalten gilt. Wir Innerrhoder wissen, was das bedeutet! Einerseits mit unserem Frauenkloster Maria der Engel, wo sich ebenfalls viele selbstlose gute Geister für den Erhalt einsetzen, andererseits mit dem baukulturell wesentlich weniger bedeutenden Kapuzinerkloster, mit dem wir uns ja bekanntlich sehr schwertun, um es einer nachhaltigen und sinnvollen Nutzung zuzuführen.
Seien wir also dankbar und schätzen wir das grosse Engagement der Bodaner. Sie haben unsere volle Unterstützung verdient!”

ALLE VOTEN ZU DIESEM THEMA IM ORIGINALTON:

Grossrat Albert Manser