Kirchenrestauration 2022-24
Mit dem Spatenstich zur Restauration am 24. Mai 2022 erfuhr die Klosterkirche keine grundsätzliche Veränderung bezüglich ihrer Nutzung, sondern bleibt als Kirche erhalten. Im Mittelpunkt steht weiterhin der Gottesdienst. Das Kloster Wonnenstein bleibt zudem ein Ziel für Wallfahrten. Für alle Besucher soll die Kirche zum stillen Gebet offenstehen.
Mit einer festlichen Altarweihe wurde am 4. Mai 2024 die Wiedereröffnung der restaurierten Klosterkirche gefeiert.
Spatenstich
Es war ein symbolischer Spatenstich am 24. Mai 2022, denn natürlich begannen die Restaurationsarbeiten nicht mit Schaufel und Pickel. Und es sind auch keine grosse Baumaschine aufgefahren. Ein guter Teil dieses Bauvorhabens wurde mit Spachtel und Pinsel bewältigt. Doch der Baustart symbolisierte vielmehr auch den Start in die Zukunft des Klosters Wonnenstein.
Bauliche Eingriffe
Im Gegensatz zu heute werden in Zukunft externe Besucher den grösseren Teil der Nutzer ausmachen, die Kirche wird also vermehrt von aussen nach innen bespielt werden.
Die baulichen Eingriffe in der Kirche zielten daher auf eine Klärung der bisher diffusen Raumzonen hin. Es wurde wieder eine klare Raumabfolge eingeführt aus
- Eingangsbereich, eingeschossig
- Kirchenschiff mit Bestuhlung
- Altarbereich
- Schwesternchor
Archäologische Untersuchungen
Bei den Grabarbeiten im ungestörten Baugrund wurde die Fachstelle Archäologie einbezogen, welche bereits am 22. Juni 2022 eine erste Begehung vor Ort durchführte. Die Fachstelle hat im Zuge der Arbeiten im Untergrund Foto- und Massaufnahmen erstellt und wird diese entsprechend dokumentieren. Die Auswertungen sind noch nicht abgeschlossen.
Verschiebung des Hauptaltars
Die Stellung des Hochaltars wurde 1928 unbefriedigend gelöst: die frühere Staffage der Altäre war nicht mehr wahrnehmbar, der Abstand war zu gross und die Lichtführung stellte den Hochaltar ins Gegenlicht. Der Hochaltar wurde nun leicht gegen Westen und damit wieder näher zu den Seitenaltären verschoben. Damit die Verkehrswege genügend breit sind, wurde das Stufenpodest leicht eingekürzt.
Damit hat der Bereich des Chorgestühls eine Aufwertung erfahren und kann nun wieder als eigener Raumteil benutzt werden.
Restauration der Glasfenster
Die Kunstverglasung von ca. 1898 ist weitgehend in ihrem ursprünglichen Bestand erhalten, ohne Veränderungen oder markante Restaurierungen. Die Kirchenfenster an der Südfassade wiesen überdurchschnittlich viele Bleibrüche auf.
Die Restauration umfasste daher eine fachgerechte konservatorische Reinigung, Wartung und Ertüchtigung der bestehenden Kunstverglasungen und all ihrer Bestandteile. Die Bleibrüche werden repariert, es werden jedoch keine Farbausbesserungen vorgenommen. Die meisten dieser Arbeiten erfolgen vor Ort, um den Bestand nicht zu gefährden.
Zwischenbericht Ende 2022
Lesen Sie den Projektbericht an den Vorstand und an die Donatoren per November 2022:
Reinigung des Kirchengewölbes
Allein die Reinigung des Kirchengewölbes durch die Restauratoren brachte markante Veränderungen. Die dunkel grauen Felder sind ausgesparte Flächen im bisherigen Zustand, mit Ablagerungen der letzen 100 Jahren. Die hellen Flächen sind durch die Restauratoren gereinigt und nun Muster für die ganze künftige Kirche.
Orgel
Die Orgel wurde einer generellen Revision und Restauration unterzogen. Die Windversorgung wurde vollständig überarbeitet, alle Kanäle ausgebaut, restauriert und abgedichtet. Das Schwellwerk im Estrich wurde neu mit einem gut isolierten Gehäuse zusammen mit der Windversorgung eingehaust. Dann wurde die gesamte pneumatische Steuerung des Spieltisches restauriert. Der Neubau neuer Pfeifenstöcke und Pfeifenraster für die Zungenstimme und der Wiedereinbau resp. die Rekonstruktion eines früheren Registers Vox Humana 8′ anstelle der Zimbel 1′ im Schwellwerk optimiert nun die tonale Harmonie.
Innenausbau
Mit dem Zurücksetzten der Empore findet auch das biedermeierliche Klausurgitter einen neuen Platz. Das Gitter wird an den hintersten Bänken befestigt und bildet die klare Trennlinie zwischen Eingangsbereich und Kirchenschiff.
Die bisherige Beleuchtung wird ersetzt. Das Beleuchtungskonzept sieht den Einsatz von funktionalem und von atmosphärischem Licht vor: die Grundbeleuchtung erfolgt über Pendel-, resp. über Aufbauleuchten, eine Serie von „Fackeln“ sorgen für eine stimmige Beleuchtung des Kirchenraums.
Wiedereinbau der Bänke
Neu werden die Kirchenbänke wieder wie ursprünglich geplant aufgestellt. Das heisst, dass zwei Langbänke entfernt und die beiden vorderen, kürzeren Bänke zurückgenommen werden. Die Kante neben dem Treppenaufgang wird neugestaltet.
Harmonie der Altäre
Die Wirkung der Altäre konnte mit der Vorversetzung des Hochaltars deutlich verbessert werden: die frühere Staffage der Altäre ist wieder wahrnehmbar, die Interaktion der Altäre untereinander wieder ersichtlich. Eine neue Harmonie ist im Altarraum entstanden.
Möblierung
Das vorhandene Mobiliar wird ersetzt und ergänzt. Volksaltar, Ambo und Klosterkirche weisen damit eine einheitliche Gestaltung auf. Die übrigen Möbel wie Devotionalientisch, Sedilien und Kredenz passen sich dieser Gestaltung an. Um die nötige Flexibilität zu erreichen, sind diese Elemente mobil und transportabel zu gestalten. Alt und neu ergänzt sich in optimaler Weise.
Handwerker-Kunst
< Ein kurzer Video-Zusammenschnitt über die Renovationszeit.
Kirchenrestauration
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Restaurationskosten
Die Restaurierung und Erneuerung der Klosterkirche Wonnenstein erforderte beträchtliche Mittel. Die Gesamtsumme für dieses Vorhaben beläuft sich auf rund 4 Mio CHF.
Die Mitglieder des Vereins Kloster Maria Rosengarten Wonnenstein, die schon sehr lange mit dem Kloster verbunden sind, haben diese Mittel einerseits durch eigene Spenden von rund einer Million Franken und andererseits durch Sponsorengelder von rund 3 Millionen Franken aufgebracht, ohne dass das Klostervermögen angetastet werden musste.