“DIESER ORT HAT EINE GEISTLICHE ZUKUNFT”
«In dieser wunderbar renovierten Klosterkirche wird sichtbar dargestellt, dass Gott gegenwärtig ist in dieser Welt», sagte Bischof Markus Büchel mit grosser Freude anlässlich des Einweihungsgottesdienstes mit Altarweihe gestern Samstag, 4. Mai 2024. Mitglieder des Vereins Kloster Maria Rosengarten Wonnenstein sowie Gäste aus Kirche und Politik waren gekommen, um den gelungenen Abschluss der zweijährigen Bauphase zu feiern.
Bischof Markus Büchel begrüsste zu Beginn des Festgottesdienstes einige Mitfeiernde namentlich, unter ihnen Sr. Sabine Lustenberger, Vorsteherin der Schweizer Föderation St.Klara, der Kapuzinerinnen. Sie ist heute kirchenrechtlich die Frau Mutter des Klosters Wonnenstein.
Neben ihr feierte Sr. Scolastica Schwizer, die letzte noch im Kloster lebende Kapuzinerin, den Gottesdienst mit. Politische Vertretungen der beiden Kantone Appenzell nahmen teil, unter ihnen der Innerrhoder Landammann Roland Inauen, zuständig als “Kastenvogt” für die Klöster im Kanton. Urs Koster, der Architekt der Renovation, freute sich sehr über die Einweihung. Abt Vigeli Monn erinnerte mit seiner Teilnahme an die lange Geschichte der Visitationen in Wonnenstein durch die Benediktiner von Disentis. Im Altarraum feierten weiter der Appenzeller Standespfarrer Lukas Hidber, Ortspfarrer Albert Wicki sowie der Pfarreibeauftragte von Teufen, Diakon Stephan Staub und Diakon Thomas Reschke, Studentenseelsorger der Universität St. Gallen den Gottesdienst mit.
4 Millionen aufgebracht
Mit grosser Dankbarkeit wandte der Bischof sich an die grösste Gruppe in der Kirche, die Mitglieder des Vereins Kloster Maria Rosengarten Wonnenstein, die durch jährliche Wallfahrten schon sehr lange mit dem Kloster verbunden sind. Sie haben die Renovation einerseits durch eigene Spenden von rund einer Million Franken und durch Sponsorengelder von rund 3 Millionen Franken ermöglicht, ohne dass das Klostervermögen angetastet werden musste.
Segnung und Salbung
Im Laufe des Pontifikalamtes segnete Bischof Markus Büchel nach altüberliefertem Ritus den Ambo, es folgte die Salbung des Altares, die Verbrennung von Weihrauch auf dem Altar sowie das Weihegebet und die Allerheiligen Litanei. «Es ist wunderbar, dass wir diesen besonderen Ort weihen dürfen», freute sich Markus Büchel. «Die Klosterkirche hat eine geistliche Zukunft und sie ist seit 350 Jahren ein Symbol dafür, dass Gott gegenwärtig ist in dieser Welt». Hier sei ein Ort der Ruhe, des Gebetes und der Besinnung in dieser oft hektischen und verzweckten Welt. Markus Büchel betonte die tiefe Verbundenheit im (ehemaligen) Kapuzinerinnen-Kloster Wonnenstein zum Heiligen Franziskus und der Heiligen Klara. Der Bischof erwähnte den kleinen Friedhof, auf dem die verstorbenen Schwestern bestattet sind. Im Gedenken an sie dankte er ihnen noch einmal für ihren tiefen Glauben, ihre Gebete und ihr ganzes Wirken in der Föderation der Kapuzinerinnen.
Klosteranlage erhalten
Zum Schluss wurde mit dem «Riesenkampf», dem Bundeslied des Schweizerischen Studentenvereins, die Präsenz der Bodaner noch einmal deutlich. Die letzten Schwestern von Wonnenstein gründeten 2014, unterstützt von den Altherren der Studentenverbindung Bodania, dem Bistum St.Gallen und der Standeskommission Appenzell den Verein Kloster Maria Rosengarten Wonnenstein. Ziel ist der Erhalt der gesamten Klosteranlage und deren Bereithaltung für eine Glaubensgemeinschaft sowie für weitere sinnstiftende Nutzungen. Der Vereinsvorstand wird sich weiterhin dafür engagieren, das Kloster Wonnenstein, gegründet um 1381, in eine gesicherte Zukunft zu führen und eine neue Glaubensgemeinschaft anzusiedeln. Zudem sollen weitere Nutzungen geprüft werden, auch dies ist unverzichtbar, um die grosse Anlage zu unterhalten.
Am 25. Mai ist die Bevölkerung eingeladen
Nach dem Festgottesdienst trafen sich die Gäste zum Apéro im Klostergarten und danach zu einem gemeinsamen Mittagessen im Festzelt. Dieses wird noch länger stehen bleiben, für die “Bauspini”, das Dankessen an die beteiligten Handwerkerinnen und Handwerker, sowie für das grosse Kirchenfest mit breitem Rahmenprogramm am Samstag, 25. Mai, zu dem die ganze Bevölkerung herzlich eingeladen ist. Auch dann wird Bischof Markus Büchel den Festgottesdienst feiern.